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Sounds der Woche

François, Lykke und die Leopardentapete

Wem sollen wir die Krone aufsetzen? Der Band Real Estate, deren Musik irgendwie beläufig wirkt, einen aber doch eng und enger umschlungen hält? Oder Schoolboy Q, derzeit an vorderster HipHop-Front aktiv, der auf seinem Album «Oxymoron» den streetsmarten Flow-Ästheten gibt? Oder vielleicht doch dem gewieften «Loser» Beck? Joan As Policewoman? Den Beduinen von Tinariwen? Oder Rap-Schwergewicht Rick Ross? Alle schütten sie derzeit ihr Herz oder ihre Brieftasche vor unseren Ohren aus. Die Qual der Wahl. 

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Lykke Li, schwedischer Popstar
Videostills

Album der Woche:
François & the Atlas Mountains «Piano Ombre»

Und trotzdem kriegt die Krone jemand, der uns bisher überhaupt kein Begriff war. Der Franzose François Marry ist bereits seit 2005 mit wechselnder Besetzung unter dem Namen François & the Atlas Mountains unterwegs. Jetzt, da seine Alben auf dem englischen Qualitätslabel Domino Records erscheinen und er von Bristol in die Nähe von Bordeaux zurückgezogen ist, nehmen wir endlich Notiz davon und entdecken Indie-Pop-Songs mit flirrigem Groove, freigeistiger Mixtur, frankophoner Zutraulichkeit und adrettem Chanson-Kern.

Lykke Li «Love Me Like I’m Not Made Of Stone»
«I Follow Rivers» kann jeder mitsummen. Der Song der Schwedin Lykke Li wurde, besonders in der Remix-Version von The Magician, zu einer weltweiten Hymne. Und täuschte ein bisschen darüber hinweg, dass die 27-Jährige aus Ystad – der Heimat von Kommissar Wallander übrigens – am Liebsten stampfende Trauerweiden-Songs in dunkelgrau und schwarz zelebriert (auch gemeinsam mit Regisseur David Lynch). Jetzt nimmt die charismatische Sängerin mit einer eingängigen Ballade Anlauf für die Veröffentlichung ihres dritten Albums Anfang Mai.

Jan Delay «Liebe»
Der gute Jan Eissfeldt hat nach Reggae und Discofunk jetzt den Rock im Visier. Die Bläsergruppe – siehe Videoclip – wird wieder nach Hause geschickt. Sein kommendes Album soll Hymnen auf St. Pauli und Balladen à la Scorpions enthalten. Aber solange der Styler aus Hamburg am Steuer ist, wird auch das ein mehr als erträgliches Abenteuer. Bei jedem Anderen würde das schiefgehen.

am 11. März 2014 - 11:30 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 17:39 Uhr